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Laudatio von Erika Schöler zur Vernissage am 8. Mai 2009 in der Galerie Brunnenstüble, Leiselheim

 

Auch mit der Entstehungsgeschichte, die jedes ihrer Bilder begleitet, will die Künstlerin dem Betrachter entsprechendes Hintergrundwissen vermitteln, ohne eine bestimmte  Aussage ihrer Bilder vorzuschreiben. Dabei erfährt er aufschlussreiche Dinge über die Beweggründe der Malerin und wird dazu angeregt, seiner eigenen Phantasie freien Lauf zu lassen.

 

Für diejenigen, die MILU heute zum ersten Mal begegnen, ein biografisches Kurzporträt:

 

Aufgewachsen in Deutschland, Israel und Belgien, lebte sie längere Zeit in der Nähe der Kaiserstadt Aachen. 2004 zog es sie an den Kaiserstuhl - genauer gesagt - nach Endingen. Hier hat sie ihren Lebensmittelpunkt gefunden. Die Charaktereigenschaften der Künstlerin konturieren sich im Namen MILU : menschenfreundlich, mitteilsam, musisch, interessiert, intelligent, impulsiv, leistungsstark, lebensfroh, liebenswürdig, unkompliziert, ungewöhnlich, unerschrocken.

 

MILU arbeitet ausschließlich mit Acrylfarbe, denn sie korrespondiert am besten mit ihrer impulsiven und spontanen Arbeitsweise und unterstützt ihre Kreativität. Sie setzt lediglich Akzente mit Lack, Kreide oder anderen Gestaltungsmitteln, auf die ich noch zurückkomme. Die von ihr verwendeten kräftigen Farben sind vielfach gemischt.. Ihre Werke sind so kontrastreich und unterschiedlich wie das Leben. Auf einen einzigen Stil lässt sich die Künstlerin nicht festlegen. Figürliches und kräftige Farben treten bei ihr in ein ständiges Wechselspiel, die Bilder leben von Vielfältigkeit und Fülle. Niemals steht nur ein Symbol oder eine abstrahierte Figur im Vordergrund. Nichts soll dominieren.

 

Ihre Bilder, wie auch sie selbst verweigern sich einer schnellen Einordnung in bestimmte Kategorien und Schubladen mit stiller Beharrlichkeit. Der Betrachter kann eintauchen in einen weiträumigen, kontrastreichen Bild- und Figurenraum, wie in eine unbekannte äußere und zugleich innere Landschaft. In ihren Arbeiten lässt die Künstlerin eine Schwebe zwischen Abstraktion und einer Figürlichkeit, die sich jedoch dem Betrachter nicht so intensiv aufdrängt, dass es nur eine einzige Möglichkeit der Deutung gebe. Je nach den Lichtverhältnissen und dem Standort des Betrachters verändern sich Perspektive, Farbe und Gestalt. Der Betrachter muss in einen intimen Dialog mit dem Werk treten, um das Bild immer wieder neu zu finden und zu entdecken.  Ihre Bilder wollen mit Muße wahrgenommen werden. Nur dann erschließen sie sich voll und ganz und schenken dem Betrachter ihren ganzen Reichtum.

 

Statt stereotyper Wiederholungen bestimmen die von der Künstlerin verwendeten unterschiedlichen Materialien  die Struktur ihrer Werke. Holz, Lössboden, Granulat verleihen den Bildern eine starke Dynamik. Eine aufwändige Verlauftechnik der Farben und feine Pinselschraffuren strukturieren und beleben Farbübergänge durch Verdichtung und Lösung bzw. Verdunkelung und Aufhellung jeder Farbe. Ihre neuesten Bilder mit dem Titel „Naturkraft“ und „Urknall“ vermitteln dem Betrachter eine Intentionsrichtung, die sich wandelt, und zwar über eine in sich geschlossene und von außen gehaltenen zu einer sich aufrichtenden und schließlich sich nach oben öffnenden Bewegung.

Diese malerischen Prozesse ringen der Künstlerin immer wieder aufs Neue einen Dialog mit dem Material ab sowie dem Suchen und Finden, Verborgenes sichtbar zu machen.

Liebe MILU, für mich ist es immer wieder spannend zu erleben, wie Du traumhaft und treffend zugleich die künstlerische Freiheit in Deiner Malerei zielsicher verwirklichst und auskostest. Ich wünsche Dir weiterhin viel Gestaltungskraft und Kreativität für Deine kommenden Wege, wo immer sie Dich auch hinführen werden.

 

Schließen möchte ich meine Ausführungen mit einem Zitat von Auguste Rodin:

 

„Als Künstler wie als Mensch kommt es darauf an, bewegt zu sein, zu lieben, zu hoffen, zu schauen und zu leben“

 

Ich wünsche dieser Ausstellung viel Erfolg und Ihnen liebe Gäste einen angeregten Abend und einen interessanten Gedankenaustausch.

 

Vielen Dank.


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Mein neuestes Werk

Selbstvergessen


Acryl, Sand, Gewebe und Spachtelmasse auf Leinwand, gespannt, ungerahmt.
Werk Nr. 315 - Entstehungsjahr: 2019 - Größe: ca. 80 x 100 x 4 cm


Entstehungsgeschichte:
Die Entstehungsgeschichte zu diesem Bild könnte Seiten füllen. Das will ich keinem antun. Es waren bewegend schöne und traurige Momente und Erinnerungen mit einer großen Portion Lust auf Farbe und Austoben, die mich haben völlig selbstvergessen das Bild malen lassen

Kommentare von Betrachtern:


MILU stellt aus und mehr

 

KUNST.MARKT.GENUSS
Burkheim Mittelstadt
25 & 26. Mai
beim Weingut Bercher

 

Der Besondere Hinweis:
Ferienwohnungen und Wohnen auf Zeit

 

Der Ausstellungsraum

KunstKÖ21