German

Eröffnungsansprache der Landtagspräsidentin Prof. Dr.-Ing.habil. Dagmar Schipanski (Auszug)

Unter dem Titel „MILU – Individuelle Bilder für individuelle Menschen“ erwartet uns eine vielschichtige Ausstellung, die Ort der Selbsterkenntnis, des Erstaunens und der Verzauberung sein möchte. Heute erleben wir Kunst als ein Angebot von Schönheit, Farben und Formen und zugleich als Suche nach neuen Zugängen zum Ich.

 

Die Künstlerin Michaela Lucie Dassow ist Autodidaktin; sie arbeitet expressiv und feiert mit all ihren künstlerischen Fähigkeiten die Individualität. In ihrer Herangehensweise steckt ein Stück ziviles Glück und sie vermag gerade durch ihre meditativen Kräfte Begeisterung in uns zu entfachen.

 

Aus den Werken Michaela Lucie Dassows spricht der unbändige Wille, das kontemplative Moment der Kunst zu leben. Ihre farbenfrohen Arrangements regen uns Betrachter an, in einen Dialog mit uns selbst zu treten. Sie sind eine Einladung, die verborgenen Schichten unserer Gedankenwelt zu erforschen und deren Spiegelungen in den Werken der Künstlerin zu entdecken. In diesem Sinne folgt sie dem Maler Paul Klee, der einmal sagte: „Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“

 

Aus dieser nur scheinbar einfachen Perspektive entwickelt sich die ästhetische Faszination ihres Werkes, entsteht die Neugier am Sehen und an lustvoller Meditation.

Die Bilder verweigern sich einer monothematischen Interpretation, sondern lassen dem Betrachter die Freiheit, Inhalte zu setzen und freizulegen.

 

Ich freue mich außerordentlich, dass die Ausstellung „MILU – Individuelle Bilder für individuelle Menschen“ hier im Thüringer Landtag verwirklicht werden konnte. Ich danke allen, die am Zustandekommen der Ausstellung beteiligt waren, sehr herzlich.

 

In meinen Dank eingeschlossen sind natürlich auch die jungen Musiker des Musikcollege Erfurt, die bei der Umrahmung dieser Veranstaltung auch auf die tonalen Wünsche der Künstlerin eingegangen sind.

Ich wünsche den Gästen dieser Ausstellung nicht nur ästhetischen Genuss, sondern auch die staunende Freude am Entdecken.

 

zurück


Laudatio Fr. Evelin Groß, MdL anläßl. der Einzelausstellung im Thüringer Landtag

Lassen Sie mich mit der Künstlerin beginnen:

 

Sehr geehrte Frau Dassow, sehr geehrte Präsidentin des Thüringer Landtages, Frau Prof. Dr. Dagmar Schipanski, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen aus dem Thüringer Landtag, sehr geehrte Gäste, liebe Freunde der Kunst,

 

ich möchte Sie zur Eröffnung der Ausstellung „Individuelle Bilder für individuelle Menschen“ herzlich willkommen heißen.

 

Henri Matisse, einer der bedeutendsten Künstler der Moderne, sagte bereits 1909:

 

"Der Maler braucht sich nicht mehr um

kleinliche Einzelheiten zu bemühen,

dafür ist die Photographie da, die

es viel besser und schneller macht. –

Es ist nicht mehr Sache der Malerei,

Ereignisse aus der Geschichte darzustellen;

die findet man in Büchern. -

Wir haben von der Malerei

eine höhere Meinung.

Sie dient dem Künstler dazu,

seine inneren Visionen auszudrücken."

 

Es freut mich ganz besonders, Ihnen heute Michaela Lucie Dassow – bekannt unter ihrem Künstlernahmen MILU - vorstellen zu dürfen und ein paar Gedanken zu ihrer besonderen Bildsprache mit Ihnen zu teilen.

 

MILU konturiert ihren Namen mit Malerin, Mensch, Instinkt, Lebenslust und unkompliziert. Ich ergänze diese Liste mit den Eigenschaften mutig, modern, imposant, interessant, liebenswürdig, lustig, unterhaltsam.

 

Michaela Lucie Dassow wird 1963 in Baden-Württemberg geboren, wächst in Deutschland, Israel und Belgien auf, wo sie bis zu ihrem 33. Lebensjahr lebte. Danach wohnt sie zunächst mit ihrer Familie in der Nähe der Kaiserstadt Aachen, bis sie schließlich in Endingen am Kaiserstuhl ihren Lebensmittelpunkt gefunden hat. Ihr Studium zur Malerei absolvierte sie als Autodidakt an der „Universität des Lebens“ und schöpfte hier aus ihren Lebenserfahrungen. Sie selbst beschreibt ihren Lebensweg etwas ungewöhnlich, auch der Weg zur Malerei sei etwas andersartig gewesen.

Mit 40 Jahren begann sie zu malen, inspiriert durch die unsterbliche Liebe zu einem Gemälde, was sie wochenlang in sich aufsog und welches ihr am Ende den entscheidenden Impuls gab, Kreativität in den Mittelpunkt ihres Lebens zu rücken.

Von da an gab es kein Zurück mehr und bereits 2005 zeigte sie ihre Werke bei ihrer ersten Ausstellung.

 

 

Angespornt von den positiven Resonanzen von den unterschiedlichsten Besuchern, getrieben vom Drang zu malen, sich zu befreien, lauscht sie in sich, um mit dem pulsenden Farbkörper Träume, Erinnerungen und Begegnungen auf den weißen Grund der Leinwand zu bringen.

 

Frau Dassow’s Bilder zeigen ihre individuelle Handschrift und zeugen von Originalität.

Ist ein Bild im Kopf begonnen, bedient sie sich neben Acrylfarbe gerne unkonventioneller Mittel und erzeugt Tiefe und Effekte durch den Einsatz von Sand, Kreide, Spachtelmasse, ja sogar von Selenit.

Ihre Bilder sind pathetisch, sie sind schwungvoll, kraftvoll, stark und lebendig. MILU malt mit ganzem Körpereinsatz und vollkommen intuitiv. Für sie gibt es keinen Stempel, den man ihr und ihrem Schaffen aufdrücken könnte – die Kunst fließt mit ihr, versteht sich aus ihren Intuitionen und Erlebnissen, ändert sich und bleibt nicht stehen. Mit den Farben verleiht sie ihren Gefühlen und Gedanken Ausdruck, wo letztlich a l l e s erlaubt ist.

Ihre Inspirationen nimmt sie aus Alltagssituationen, aus Urlaubsimpressionen, die Jahreszeiten mit ihrem wechselnden Farbenspiel geben ihr unglaubliche Vorstellungskraft. So ist jedes Bild, das MILU erschaffen hat, ein Spiegelbild ihrer eigenen Empfindungswelt, das Ergebnis ihrer Eindrücke und Erfahrungen.

Basierend darauf hat jedes Bild eine andere Entstehungsgeschichte, jedes Bild ist einmalig und individuell.

Dem Besucher öffnen sich beim Betrachten immer neue Perspektiven, je nach Lichtverhältnissen und dem jeweiligem Standort.

Und da kein Lebensweg dem anderen gleicht, somit Erfahrenes und Erlebtes natürlich bei jedem von uns anders aussieht, sollte heute wahrscheinlich jeder von uns die Bereitschaft mitbringen, jedes Bild dreimal anzuschauen, um immer wieder eine andere Seite im Inneren zum Schwingen zu bringen.

Bei den Werken von MILU wäre es nicht angebracht, beim Betrachten mit irgendwelchen Bewertungskategorien zu feilschen, wie falsch oder richtig, passend oder unpassend, zu hell oder zu dunkel, man sollte vielmehr der eigenen Phantasie freien Lauf lassen.

Die Künstlerin gibt uns Informationen über jedes einzelne Bild, welche Emotionen, Erlebnisse oder Beobachtungen sie zu jedem Bild veranlasst haben, lässt uns aber die Freiheit, das Eigene darin zu erkennen, denn jeder Betrachter sieht mit anderen Augen auf diese Bilder.

 

Eine fernöstliche Weisheit sagt: „Wer Einsicht hat gebraucht sein inneres Auge, sein inneres Ohr, um die Dinge zu durchdringen und bedarf nicht verstandesmäßigen Erkennens.“

Ich würde sagen, Ihre Arbeiten sind eine ganz persönliche Liebeserklärung an das Leben.

In diesem Sinne, meine sehr verehrten Damen und Herren, danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, ich danke Frau Dassow für ihre inspirierenden Werke und wünsche Ihnen und vielen Gästen hier im Thüringer Landtag, dass Sie sich mit Freude auf diese individuelle Ausstellung einlassen.

 

zurück


Mein neuestes Werk

Selbstvergessen


Acryl, Sand, Gewebe und Spachtelmasse auf Leinwand, gespannt, ungerahmt.
Werk Nr. 315 - Entstehungsjahr: 2019 - Größe: ca. 80 x 100 x 4 cm


Entstehungsgeschichte:
Die Entstehungsgeschichte zu diesem Bild könnte Seiten füllen. Das will ich keinem antun. Es waren bewegend schöne und traurige Momente und Erinnerungen mit einer großen Portion Lust auf Farbe und Austoben, die mich haben völlig selbstvergessen das Bild malen lassen

Kommentare von Betrachtern:


MILU stellt aus und mehr

 

KUNST.MARKT.GENUSS
Burkheim Mittelstadt
25 & 26. Mai
beim Weingut Bercher

 

Der Besondere Hinweis:
Ferienwohnungen und Wohnen auf Zeit

 

Der Ausstellungsraum

KunstKÖ21